Eisdorf (pb). Ob es die Liebesgeschichte zwischen einer Elfe und einem Troll (Trollsuite Op. 11), das Gespräch von Odins Ratgeber, den Raben Munin und Hugin (Rabentanz Op. 17a), der Ausflug in die Melancholie der Renaissance (Dawn Op. 35) oder die fünf Lautentänze der Nacht waren, jede einzelne Choreografie war märchenhaft schön und in der St. Georg-Kirche zu Eisdorf zu sehen sowie zu hören.
Der Lautenist, Stefan Lundgren aus Schweden, und die Tänzerin Melanie Poser aus München, die auch dieses fast in Vergessenheit geratene Instrument zu spielen weiß, verstanden es, dem interessierten Publikum auch ohne Worte viel zu erzählen. Mittels Tanz und Lautenklängen wussten sie sich den Weg in die Herzen zu bahnen.
Es war einfach fesselnd den Melodien zu lauschen und zu sehen, wie Melanie Poser scheinbar nicht mit fast nackten Füßen auf dem Boden, sondern auf den Noten und Tönen zu tanzen schien. Die beiden Künstler wussten mittels Lautenklängen und Tanz mehr mitzuteilen, es so manch ein von Worten geprägter Mono- oder Dialog vermag.
Die Gäste wollten nicht selten auch Szenenapplaus klatschen, hielten sich aber fasziniert zurück, weil sie auch nicht eine der vier Balladen stören wollten. Dafür gab es am Ende soviel Applaus, dass das künstlerische Duo um eine Zugabe nicht herum kam. Alle waren sich nämlich einig, dass sie diesen märchenhaften Abend nicht ins Regal der Vergessenheit abstellen werden. Michael Stein, Organist des Eisdorfer Gotteshauses, überreichte den beiden Künstlern ein blumiges Dankeschön und sprach damit die Möglichkeit eines Wiedersehens aus.
Melanie Poser und Stefan Lundgren entführten im Eisdorfer Gotteshaus in die Märchenwelt.
Foto: Bordfeld