Marlies Flohr übergibt Wolfgang Schmidt den Einkaufskorb. Foto: Petra Bordfeld
Eisdorf nimmt im Rahmen des LEADER-Projekts "Unser Dorf fährt elektrisch" an dem Bundeswettbewerb "Gemeinsam stark sein" der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) teil. Die DVS ermittelt alle zwei Jahre originelle und erfolgreiche Konzepte, die sich im und für den ländlichen Raum einsetzen. (nähere Infos unter www.netzwerk-laendlicher-raum.de)
Eisdorf ist übrigens eines von acht Dörfern der Landkreise Göttingen und Northeim, die bereits vor geraumer Zeit ein überzeugendes Konzept eingereicht und damit eine Ladeinfrastruktur im Wert von 24 000 Euro nebst dem ersten Preis in Höhe von 7500 Euro für die Anschaffung eines E-Autos gewonnen haben.
So hat es der Verein in den letzten zwei Jahren seines Bestehens geschafft, für die bisher 73 Vereinsmitglieder eine kostengünstige, umwelt- und klima- sowie nervenschonende und attraktive Mobilität mit einem E-Mobil zu ermöglichen. Das ist gerade auch für die interessant, denen ein Fahrzeug nicht mehr oder zu jeder Zeit zur Verfügung steht.
Marlies Flohr gehört zu ihnen. Sie nutzt schon seit langem den Fahrdienst des Vereins, weil sie selbst kein Auto mehr fährt. „Mein Wagen ist jetzt ein Familienfahrzeug in Leipzig“. Denn Arztbesuche und Einkäufe sind geblieben, und so helfen hier die ehrenamtlichen Fahrer des Vereins. Immerhin stellen sich bislang zehn fahrtüchtige Mitglieder für diesen Dienst zur Verfügung.
Notwendige Fahrten zum Arzt oder in die Klinik wurden und werden reibungslos durchgeführt. Gleiches gilt für den Einkauf. „Ich habe großes Vertrauen zu denen, die diesen Weg für mich seit der Corona-Zeit erledigen“. Denn sie drückt den Fahrern oder Fahrerinnen nicht nur den Einkaufszettel und einen Korb in die Hand, sondern auch die Geldbörse. „Dieser Fahrdienst ist einfach eine sehr gute Idee“.
Vor der Pandemie wurde Marlies Flohr mit zwei weiteren Frauen jeden Donnerstag zum Einkaufen chauffiert. Vielleicht ist dieses gemeinschaftliche Erlebnis bald wieder möglich, so ihre Hoffnung.
Wolfgang Schmidt ist seit kurzem als Fahrdienstler dabei. Für ihn ist es ein schönes Gefühl zu wissen, dass die Nutzer sich sehr über die Vereinsangebote freuen, die Anerkennung der ehrenamtlichen Hilfe ist immer wieder zu spüren.
Sie würde dem „Mobilen Eisdorf“ sofort den ersten Platz geben, wenn es einen Wettbewerb gäbe, so die gebürtige Eisdorferin. So einen Wettbewerb gibt es übrigens tatsächlich Denn die Deutsche Vernetzungsstelle Längliche Räume (DVS) will mit dem Wettbewerb "Gemeinsam stark sein" originelle und erfolgreiche Projekte der ländlichen Entwicklung auszeichnen, die in den LEADER- und ILE-Regionen entstanden sind.
Und genau da wird „Mobiles Eisdorf“ mitmachen. Einen der ersten drei Plätze kann der Verein aber nur bekommen, wenn es genügend Stimmen erhält, die jeder Bürger abgeben darf. Abgestimmt werden darf bis zum 1. November unter folgender Adresse:
www.dvs-wettbewerb.de/abstimmung
Der Vorstand sowie die Mitglieder des Vereins hoffen auf viele Stimmen für ihr Projekt, in dem übrigens in absehbarer Zeit ein zweites E-Auto rollen dürfte. pb