Eisdorf - Gemeinde Bad Grund (Harz)
Eisdorf kann auf eine mehr als 1050-jährige Geschichte zurückblicken. Als "Agesthorp" wurde der Ort im Jahre 953 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I. erstmals urkundlich erwähnt. Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens konnten bisher nicht eindeutig erklärt werden, vielleicht gibt der Name Hinweise auf ausgedehnte Eichenwälder, die sich nordwestlich des Ortes befunden haben sollen. Im Gemeindewappen findet sich jedenfalls die Eiche als Symbol.
Während des 30-jährigen Krieges, im Jahre 1626, wurde Eisdorf fast völlig zerstört. Auf einen vermutlichen Lagerplatz von Tillys Truppen geht die Flurbezeichnung "In den Lägern" zurück. Hans Warnecke, genannt "Hans von Eisdorf", kämpfte mit den "Harzschützen" gegen marodierende und plündernde Landsknechtshaufen. Der Sage nach soll er in Osterode gefangen und zum Tode verurteilt worden sein.
Der Ort hat im Laufe der Jahrhunderte viele Schicksalsschläge über sich ergehen lassen müssen. Alte Urkunden und Überlieferungen zeugen von Kriegs- und Notzeiten, von Kämpfen und Entbehrungen.
Die Entwicklung der Gemeinde Willensen verlief ähnlich. Es wurde ebenfalls in der Schenkungsurkunde von 953 erwähnt. Seit der Gebietsreform von 1972 gehörte Willensen zur Gemeinde Eisdorf, wurde nach der Gemeindereform 2013 ein selbständiger Ortsteil innerhalb der Einheitsgemeinde Bad Grund.
Die Gemeinde Eisdorf bildet seit dem 1. März 2013 mit der Stadt Bad Grund, Windhausen, Gittelde, Badenhausen und Willensen eine Einheitsgemeinde, ist somit ein selbständiger Ortsteil der Gemeinde Bad Grund (Harz) mit dem Verwaltungssitz in Windhausen.
Eisdorf hat ca. 1500 Einwohner und gehört zum Landkreis Göttingen. Infolge des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Rückgangs des Handwerks und der Kleinindustrie hat sich der Charakter des Dorfes hin zu einer Wohngemeinde gewandelt. Durch die Erschließung und Bebauung zweier Neubaugebiete ist die Einwohnerzahl konstant geblieben, während andere Gemeinden rückläufige Einwohnerzahlen zu verzeichnen haben.
Die Einwohner schätzen das Vorhandensein einer Ganztags-Grundschule, den in der Trägerschaft der Evangelischen Kirche befindlichen modernen Kindergarten mit Hortangebot, ein reges Vereinsleben und eine intakte Dorfgemeinschaft.