Eisdorf

Die Osterfeuer im Harz haben eine Jahrhunderte alte Tradition. Doch bevor die Meiler angzündet werden können, schleppen vorher überwiegend Jugendliche - unterstützt von jungen Vätern und begleitet von Älteren, die einst die Osterfeuer errrichtet haben, überwiegend Fichtenzweige und Baumschnitt herbei. Auch Kinder bringen sich ein, denn es ist eine willkommene Abwechslung in ihrem „Alltagstrott“. Für einige Osterfeuergemeinschaften wird das Hecke schleppen vereinfacht, weil ihnen Fahrzeuge bereitgestellt werden. Dadurch wird der Transport erleichtert. In anderen Orten finden sich die Osterfeuergemeinschaften bereit, Baumschnitt zu bestimmten Zeiten entgegenzunehmen.

Bedeutung des Feuers

Die Osternacht wird in vielen Gemeinden mit einem Osterfeuer gefeiert. Das Feuer hat für die Menschen eine besondere Bedeutung. Ein Feuer spendet Licht und Wärme. Für unsere Altvorderen sorgte das Feuer auch für das tägliche Leben und für das Überleben. Ohne Feuer war in der Vergangenheit ein Leben nur schwer möglich. Feuer hat auch eine etwas Heiliges.

Der Brauch des Osterfeuers hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert und noch früher. Belegt sind diese Frühlingsfeuer seit 1559. Mit dem Feuer wird bekundet, dass die Sonne den langen und dunkeln Winter überwunden hat. Feuer hatte für die Menschen damals eine große Bedeutung für Fruchtbarkeit und Wachstum. 

Ostersamstag wird der Meiler angezündet

Erst wenige Tage vor Ostersamstag wird mit dem Bau des Meilers begonnen. Ein Kraftakt ist der Transport der etwa 15 Meter langen Fichte. Diese Fichte wird mitten im Meiler aufgestellt und darum die Hecke oder das Schnittholz sorgsam aufgeschichtet.

Zum „Hecke schleppen“ zählt auch das Lagerfeuer. Am Lagerfeuer wird sich gewärmt, manches Mal muss auch die Kleidung getrocknet werden und was auch dazu gehört, es wird Rückblick gehalten und gevespert. Über getane Arbeit wird gesprochen und die weitere Arbeit der ehrenamtlich Tätigen festgelegt.

Lagerfeuer

Da zu diesen Lagerfeuern überwiegend feuchtes Brennmaterial verwendet wird, qualmt es ein wenig mehr oder weniger. Doch wenn vom Osterfeuerplatz Qualm in den Ort zieht, dann wissen alle, Ostern ist nicht mehr weit.

Danken müssen wir denen, die das Brauchtum bei Wind und Wetter pflegen, denn sonst wäre unser Leben noch ärmer.

In der Gemeinde Bad Grund wird in jeder Ortschaft dieses Brauchtum gepflegt. In der Bergstadt werden Osterfeuer auf der „Grünen Tanne“ in der Nähe der DRK-Kindertagesstätte „Wirbelwind“, Am Georg Stollen „Broadway“ und am Rösteberg errichtet. In Windhausen ist es die Osterfeuergemeinschaft, die auf dem Windischen Hals das Osterfeuer errichtet. Weiter wird auf Osterfeuerplätzen in Badenhausen, Eisdorf und Gittelde gebaut. Alle Osterfeuer werden am Ostersamstag mit Eintritt der Dunkelheit angezündet.

Osterfeuer im Harz

In vielen Orten im Harz werden Osterfeuer errichtet. Für manche Familien sind es Familienveranstaltungen, In anderen Orten besuchen Gäste aus nah und fern die Osterfeuer. Von den Höhen verkünden die Osterfeuer, der Winter ist überwunden. Die Sonne hat den Winter besiegt. Neues Leben nach den dunklen Wintertagen beginnt. Es ist zugleich ein Symbol für Fruchtbarkeit

In einigen Orten zählt zum Brauch des Abbrennens des Osterfeuers das Kinder und Jugendliche mit Fackelschwingen rund um den brennenden Meiler zur Freude beitragen. Erfreulich ist, dass inzwischen Wochen vorher die Altvorderen für ihre Kinder und Enkelkinder Holzfackeln bauen. An manchen Holzfackelresten machen sich jung und alt rußige Hände. Mit diesen rußigen Händen werden nicht immer zur Freude aller Osterfeuerbesucher die Gesichter schwarz gemacht. kip