Eisdorf

Volkstrauertag 2025 Ehrenmahl

Alljährlich findet am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres der Volkstrauertag statt.

In diesem Jahr blicken wir zurück auf den Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. Es ist ein besonderes Gedenken und Erinnern. Der 8. Mai 1945 war aber auch zugleich für viele Deutsche der Beginn einer ungewissen und leidvollen Zeit. Im Winter 1944/45 flüchteten die Menschen in Eis und Schnee aus den deutschen Ostgebieten. Sie mussten alles zurück lassen und konnten nur wenig mitnehmen. Viele verloren auf der Flucht ihre nächsten Familienmitglieder und ihre vertrauten    Nachbarn. Schmerzlich war für sie der Verlust ihrer Heimat. Sie hatten Hunger und Not. Irgendwo fanden sie eine Unterkunft. Wohnungsnot herrschte überall.

Es waren mehr als schwierige Jahre. Doch alle packten mit an, um das Leid zu lindern. Ein großes Wohnbauprogramm wurde in den 1950er Jahren aufgelegt.

65 Millionen Tote des Zweiten Weltkriegs sind zu beklagen. Seit 1954 ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge von der Bundesrepublik mit der wichtigen Aufgabe betraut, die Gräber der Deutschen im Ausland zu registrieren, zu erhalten und zu pflegen. Nicht nur die Gräber des Ersten und Zweiten Weltkriegs werden gepflegt sondern auch die Friedhöfe des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und der Deutsch-Dänischen Kriege von 1848/51 und 1864.

2,8 Millionen Tote sind auf rund 830 Kriegsgräberstätten in 45 Ländern sind mit Hilfe des Volksbundes beigesetzt. Der Volksbund pflegt und betreut im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland diese Friedhöfe. Noch heute werden Kriegstote geborgen und beigesetzt.

Auch bei der Bestattung von Kriegstoten im Inland unterstützt der Volksbund und übernimmt häufig die Federführung. In der Bergstadt half er bei der Umbettung der an verschiedenen Plätzen auf dem Bergfriedhof bestatteten Opfer. Unmittelbar am Haupteingang des Friedhofs „Laubhütter Weg“ ruhen 13 Kriegstote. In Eisdorf ruht auf dem dortigen Friedhof ein unbekannter Soldat und in Badenhausen sind in einer Stätte auf dem dortigen Friedhof mehrere KZ-Häftlinge beigesetzt. Diese Gräber werden von der Gemeinde gepflegt.

Volkstrauertag

Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge trat für die Einrichtung eines Gedenktages zur Erinnerung der Kriegstoten des Ersten Weltkriegs ein. Dieser Tag erhielt die Bezeichnung Volkstrauertag und ist ein gesetzlich geschützter Feiertag.
1922 fand die erste offizielle Feierstunde im Deutschen Reichstag in Berlin statt.
Alljährlich finden zentrale Gedenkfeiern in Berlin und an vielen anderen Orten statt. In diesem Jahr findet die Zentrale Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Berlin statt. Die Schirmherrschaft hat die Bundestagspräsidentin Klöckner übernommen.

Totengedenken

Anlässlich dieser Feierstunden an den Gedenkstätten wird fast regelmäßig zur Erinnerung das Totengedenken gesprochen.

Totengedenken zum Volkstrauertag 2025

Wir denken heute
an die Opfer von Gewalt und Krieg,
an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken
der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,
der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder
danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und
Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer,
die verfolgt und getötet wurden,
weil sie einem anderen Volk angehörten,
einer anderen Rasse zugerechnet wurden,
Teil einer Minderheit waren oder deren Leben
wegen einer Krankheit oder Behinderung
als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer,
die ums Leben kamen, weil sie Widerstand
gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,
und derer, die den Tod fanden, weil sie an
ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern
um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
um die Opfer von Terrorismus und
politischer Verfolgung,
um die Bundeswehrsoldaten und
anderen Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer,
die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden     sind.
Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus,
Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.
Wir trauern mit allen,
die Leid tragen um die Toten, und
teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der
Hoffnung auf Versöhnung unter den
Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem
Frieden unter den Menschen zu Hause
und in der ganzen Welt.

Ortliche Gedenkstunden in der Gemeinde Bad Grund

In Bad Grund beginnt die Feierstunde um 14.00 Uhr in der Friedhofskapelle am Eingang „Sonnenbadweg“ und wird an der neuen Gedenkstätte auf dem Bergfriedhof fortgesetzt. Der Musikzug Taubenborn umrahmt musikalisch diese Feierstunde.

Zu 11.00 Uhr lädt die Kirchengemeinde Badenhausen zu einem Gedenkgottesdienst in der Kirche „St. Martin“ mit anschließendem Gedenken am Ehrenmal ein.

In Eisdorf treffen sich Einwohner, Vereine und Verbände vor der Gaststätte „Ohse“ im Mitteldorf um 10.45 Uhr. Gemeinsam gehen sie zur Gedenkstätte vor der Kirche St. Georg zur Kranzniederlegung. Im Anschluss findet der Gottesdienst in der benachbarten Kirche statt.

Der Gottesdienst zum Volkstrauertag in Gittelde beginnt um 10.15 Uhr in der St. Johannes-Kirche in Gittelde mit anschließendem Gedenken an den Ehrenstätten in Gittelde und Teichhütte (etwa 11.30 Uhr).

In Willensen an den Gottesdienst in der Kirchenkapelle um 12.00 Uhr wird an der Gedenkstätte feierlich ein Kranz niedergelegt.

In Windhausen beginnt um 9.30 Uhr der Gottesdienst zum Volkstrauertag in der St. Johannis-Kirche statt. Im Anschluss an diesen Gottesdienst gehen Einwohner, Vereine und Verbände gemeinsam zur Gedenkstätte unterhalb der Burgruine. Dort wird im Rahmen der Feierstunde ein Kranz niedergelegt.

Lied vom guten alten Kameraden

Dieses Lied hören wir bei öffentlichen Gedenkveranstaltungen der Bundeswehr und zur Zentralen Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages    aber auch bei Gedenkfeiern zum Volkstrauertag mit musikalischer Umrahmung. Das Lied vom guten alten Kameraden hat der Tübinger Dichter und Jurist Ludwig Uhland 1809 verfasst. Der deutsche Liederkomponist und Musikpädagoge Friedrich Silcher (1789-1860) aus Tübingen hat 1825 das Lied nach einer Melodie eines Schweizer Volksliedes vertont. Das Lied ist inzwischen weltbekannt und wird auch im Ausland zu besonders feierlichen Anlässen ohne Text häufig verwendet.

Der gute Kamerad

Ich hatt' einen Kameraden,
Einen bessern find'st du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
In gleichem Schritt und Tritt.

Eine Kugel kam geflogen,
Gilt's mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wär's ein Stück von mir.

Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew'gen Leben

Mein guter Kamerad!

kip