SG. Bad Grund/Windhausen (sab). Die Krankheit Demenz kann jeden treffen. Auch Personen unter 50 Jahre. 1 Mio. Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt. Die Zahl steigt. Die Menschen werden älter. 2050 rechnen die Experten mit über 2 Mio. Erkrankten. Die Alzheimer Krankheit sei es, die zu mehr als 60 Prozent daran Schuld sei. Mehr darüber hörten interessierte Personen am vergangenen Donnerstag im Rathaus Windhausen von Nikoline Tappe, einer Expertin aus Wolfenbüttel aus ihrer jahrelangen Praxis.
Die 2. Vorsitzende des DRK Ortsvereins Windhausen, Christina Pfister, konnte insbesondere Gäste begrüßen, die sich im Rahmen der Betreuung älterer Bürger informieren wollten. Sie wurden nicht enttäuscht und erhielten Anregungen und Hinweise, wie mit Demenzkranken und deren Krankheit umgegangen werden sollte. Über das Deuten von Anzeichen, die Diagnose, die Alzheimer Krankheit selbst, Hilfsangebote, Fallbeispiele, Pflege, Medikamente und mehr referierte Nicoline Tappe in ihrem rund 1 ½- stündigem Vortrag.
Durchblutungsstörungen des Gehirns, Schlaganfälle und dergleichen seien keine unmittelbaren Ursachen. Die Krankheit komme in Schüben. Vorbeugen sei zum Beispiel durch Training des Gehirns, geistige und soziale Aktivität, Cholesterin und fettfreie Ernährung, einem guten körperlichen Zustand und einen normaler Bluthochdruck möglich. Das Resümee des Vortrags werden die Zuhörerrinnen und Zuhörer sicher in ihrer persönlichen Umgebung, als Betreuer oder auch als Mitarbeiter in der Seniorenbetreuung in die Tat umsetzen. Fragen aus den Reihen der Gäste zeigten das große Interesse.
Als Wichtigste Hinweise waren u. a. zu hören:
- „Wenn Sie meinen, dass mit ihrem Gedächtnis etwas „nicht stimmt“, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser“.
- „Medikamente und verschiedene Therapien können den Krankheitsverlauf verzögern und die geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen.“
- „Lassen Sie sich beraten. Informieren sie sich über die Alzheimer-Krankheit und ihren Verlauf. Telefon der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft: 01803/171017“
- „Scheuen Sie sich nicht, die Familie, Freunde, Bekannte oder Nachbarn zu informieren. Sagen Sie, dass Sie in Zukunft mehr Hilfe benötigen“.
- „Treffen Sie Vorsorge in rechtlichen Angelegenheiten. Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung, Testament – Lassen sie sich beraten“.
- Bleiben Sie körperlich und geistig aktiv. Halten Sie den Kontakt zu anderen Menschen aufrecht“.
- Tun Sie Dinge, die Ihnen Freude machen. Auch mit der Diagnose „Demenz“ oder „Alzheimer“ können Sie ein lebenswertes Leben führen.“
Übrigens hilft auch das Seniorenservicebüro des Landkreises Osterode mit Rat und Tat. Tel.-Nr. 05522-960249.
