
Der Vorstand der Jagdgenossenschaft Eisdorf und die beiden Jagdpächter: Frank Brakebusch, Walter- Sinram- Krückeberg, Mario Wecke (Pächter Revier Eisdorf Nord), Helmut Oelckers (Pächter Revier Eisdorf Süd), Bodo Ehrenberg, Christian Brakebusch (v. l. n. r.). Foto: Bordfeld
Eisdorf (pb). „Das gemeinsame Ziel der Jagdgenossenschaft und der Jagdpächter muss es auch weiterhin sein, zusammen mit der Bevölkerung darauf zu achten, dass in der Natur beziehungsweise freien Landschaft die Jagdausübung und die Erholung nebeneinander möglich sind und unnötige Störungen sowie unnötiger Ärger vermieden werden“, Worte des ersten Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft Eisdorf, Frank Brakebusch, während der gut besuchten Jahreshauptversammlung.
Mit einer ordnungsgemäßen Jagdausübung werde einerseits ein artenreicher und gesunder Wildbestand erhalten, andererseits werde mit der Jagdpacht ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Wege in der Feldmark beziehungsweise freien Landschaft geleistet. Ein intaktes Wegenetz komme wiederum nicht „nur“ der Landwirtschaft, sondern der gesamten Bevölkerung zugute. Gegenseitige Rücksichtnahme sei somit auch zukünftig gefragt.
Brakebusch sprach aber auch weitere Bitten aus. So sollten Reiter stets daran denken, dass das Niedersächsische Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung schon vorschreibe, dass das Reiten nur auf gekennzeichneten Reitwegen und fest ausgebauten Fahrwegen erlaubt ist. Im Interesse aller sollte weder querfeldein, noch quer durch den Wald zum Beispiel über Rückewege geritten werden. Der Vorsitzende stellte in den Raum, bekannte Pferdehalter und Reiter sowie die Jagdpächter zu einem Erfahrungsaustausch einzuladen.
Außerdem bat er darum, dass bei beginnender Dämmerung und insbesondere in der Nacht mögliche Einstandsgebiete vom Rehwild – insbesondere im Wald und an Waldrändern – gemieden und Fahrverbotsschilder beachtet werden. Außerdem bat er alle Hundehalter darum, an den vom 1. April bis zum 15.Juli gesetzlich festgelegten absoluten Leinenzwang in der freien Natur und Landschaft zu denken. Abschließend äußerte er aber auch noch eine Bitte an die Landwirte. Sie sollten vor dem Mähen der Wiesen Kontakt mit den Jagdpächtern aufnehmen, um zu vermeiden, dass gerade geborene Rehkitze getötet werden.
Nachdem im Gasthaus „Zur Goldenen Krone“ der zweite Vorsitzende Christian Brakebusch und der Schriftführer Bodo Ehrenberg in ihren Ämtern bestätigt wurden, meldeten sich die beiden Jagdpächter zu Wort. Mario Wecke (Revier Eisdorf Nord) mahnte eingangs an, dass die Rehwildzeit nicht so rosig ausgesehen habe. So habe er zwei männliche und fünf weibliche Stücken Rehwild geschossen, hinzu seien noch sechs Wildschweine gekommen. Allerdings gebe es auch Fallwild zu verzeichnen, darunter seien zwei Hasen und zwei Füchse gewesen.
Auch er forderte alle Hundebesitzer auf, beim Spazierengehen an die Leinenpflicht für ihre vierbeinigen Freunde zu denken. Wenn der Hund gehorcht, akzeptiere er schon einen leinenfreien Abstand von fünf bis zehn Metern, aber nicht, dass das Tier in größerer Entfernung außerhalb der Einwirkung des Hundeshalters über die Felder jage. Auch bat er Pferdehalter, im Winter, wenn die Tiere in Stallungen stehen, doch die Weidezäune bzw. Litzen nicht so herumliegen zu lassen, sondern diese entweder vernünftig aufzustellen oder abzubauen, damit sich nicht ein Tier darin verfange und den qualvollen Tod erleide.
Helmut Oelckers (Revier Eisdorf Süd) ließ die Versammlung wissen, dass er drei Rehböcke und vier weibliche Rehe erlegt habe. Außerdem hat er noch drei Wildschweine, acht Hasen und zwölf Füchse erlegt. Leider sei ein Kitz tot gemäht worden. Er schloss sich der Bitte des ersten Vorsitzenden an. Beim Eseltreiberweg stünde unverständlicherweise die Schranke nicht selten offen, allerdings störe ihn der dort abgeladene Müll viel mehr.
Abschließend gab Frank Brakebusch noch bekannt, dass der Vorstand die vierte Grenzbegehung im Revier Nord für den Frühherbst vorschlage.
