Eisdorf

Eisdorf (pb). Frank Brakebusch, erster Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Eisdorf mahnte während der Jahreshauptversammlung an, dass gegenseitige Rücksichtnahme auch zukünftig gefragt sei. Insbesondere die Nutzer der Feldmark sollten aus diesem Grund fünf wichtige Punkte beachten:

Reiter mögen bitte nur feste Wege nutzen und möglichst nicht querfeldein den Boden unter die Hufe der Pferde bringen oder im Wald die Rückewege als Reitpfade nutzen. Zu diesem immer wieder aktuellen Thema zitierte er das Niedersächsische Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung, wo folgendes geschrieben steht: „Das Reiten ist auf gekennzeichneten Reitwegen und auf Fahrbahnwegen gestattet. Fahrwege sind befestigte oder Naturfest Wirtschaftswege, die von zweispurigen, nicht geländegängigen Kraftfahrzeugen ganzjährige befahren werden können“.

Außerdem sollten jene Bürger, die Weideland einzäunen, darauf achten, dass die Litzen nicht einwachsen und Drähte nicht durchhängen. Beide Objekte seien für das Wild gefährliche Stolper- und Verletzungsfallen. Er mahnte an, dass es sicherer sei, die Zäune im Winter abzubauen.

Weiter erinnerte der Vorsitzende daran, dass für alle Besucher und Nutzer der freien Landschaft gelte, dass sie bei beginnender Dämmerung und in der Nacht mögliche Einstandsgebiete vom Rehwild – insbesondere im Wald und in Waldrandgebieten meiden sollten. Außerdem sollte niemand vergessen, gut sichtbare Fahrverbotsschilder zu achten.

Weiterhin bereite es ihm Sorgen, dass einige Hundehalter sich nicht an den seit dem 1. April bis zum 15. Juli geltenden Leinenzwang für Hunde hielten. Er bat alle, im Interesse der wildlebenden Tiere diese Verordnung ernst zu nehmen.

Brakebusch richtete aber auch eine Bitte an die Landwirte. Sie sollten vor dem Mähen der Wiesen Kontakt mit den Jagdpächtern aufnehmen, um so möglichst zu vermeiden, dass gerade gesetzte Rehkitze getötet werden.

In seinem Jahresbericht kam der Vorsitzende aber auch darauf zu sprechen, dass das gemeinsame Ziel der Jagdgenossenschaft und der Jagdpächter daraus bestehe, dass man zusammen mit der Bevölkerung die Nutzung der freien Landschaft, die Jagdausübung und die Erholung nebeneinander ermöglichen sollte und unnötige Störungen sowie überflüssiger Ärger vermieden werden können.

Mit einer ordnungsgemäßen Jagdausübung könne schließlich ein artenreicher und gesunder Wildbestand erhalten und auch das Heranwachsen gepflanzter Kulturen gesichert werden. Letztendlich werde mit der Jagdpacht ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Wege in der Feldmark beziehungsweise freien Landschaft geleistet. Und ein intaktes Wegenetz komme wiederum der Landwirtschaft und der gesamten Bevölkerung zugute.

Aber auch die Jagdpächter meldeten sich während der gut besuchten Versammlung im Gasthaus „Zur goldenen Krone“ in Eisdorf zu Wort. So teilte Mario Wecke, Pächter des Reviers Eisdorf Nord mit, dass im nördlichen Teil des Eisdorfer Waldes ein relativ durchwachsenes Ergebnis zu verzeichnen sei. Es habe keine Wildschäden gegeben und es sei wenig Rehwild geschossen worden. Er gehe davon aus, dass der Luchs da sein Scherflein ins Trockene gebracht habe. Acht Stück Schwarzwild seien erlegt worden, Hasen seien nur wenig beobachtet worden. Das größte Problem sei aber der Waschbär, der sich mittlerweile auch in dieser Region wohlfühle. Frank Brakebusch mahnte zu dem Punkt an, dass es an der Zeit sei, dieses Tier zu bejagen, sonst komme es zu einer „Explosion“ der Art, die nicht mehr in den Griff zu bekommen sei.

Bernd Baaske, Jagdaufseher im Revier Eisdorf Süd teilte mit, dass in diesem Bezirk 15 Stück Rehwild (incl. Fallwild) sowie 3 Stück Schwarzwild erlegt worden.

Einstimmig entschieden sich alle Jagdgenossenschaftsmitglieder dafür, den Reinertrag der Jagdnutzung der Feldmarkinteressentenschaft Eisdorf für den immer wieder anstehenden Wegebau zu übergeben.