Der Arbeitskreis „Dorferneuerung Eisdorf“ schaute sich das Haus Mitteldorf 3 mal genau an. Foto: Bordfeld
Eisdorf (pb). Im Mittelpunkt der 6. Sitzung des Arbeitskreises „Dorferneuerung Eisdorf“ stand das Wohnhaus "Mitteldorf 3", das jetzt mit Helga Altmann einen neuen Eigentümer gefunden hat, und zu dessen eventueller Umgestaltung als Bürgerhaus mit verschiedenen Gesichtern sich die Mitglieder Gedanken gemacht hatten. Die Varianten reichten von einer Sauna für Jedermann im Untergeschoss bis hin zu einem Bauernkaffee im gleichen Bereich und der Neuansiedlung der Heimatstube im ersten Stockwerk. Ein Beschluss wurde aber erst einmal nur dahingehend gefasst, dass sich der Arbeitskreis intern zusammensetzt, um die Für und Wider der Nutzung des Gebäudes abzuschätzen.
Bei einer Ortsbesichtigung ließ Architekt Jörg Bolle durchblicken, dass die Bausubstanz noch sehr gut sei. Die vordere Fassade sei ja schon mal im Rahmen der Denkmalpflege aufgearbeitet worden, dabei hätten sich aber diverse Fehler eingeschlichen, die ohne Weiteres behoben werden könnten. Wenn die einzelnen Flächen des Fachwerks an der hinteren Fassade wieder Anschluss an das intakte Holz bekämen, sei auch hier wieder alles im Lot. Es gelte dann nur, einige Gebäude im Hinterhof abzureißen und das Haus zu entrümpeln. Dass die elektrischen Leitungen und die Heizungsleitungen zumeist erneuert werden müssten, sei offensichtlich. Im Prinzip warteten aber 230 Quadratmeter darauf, umgestaltet und genutzt zu werden. Für den ersten Schritt müssten rund 90 000 Euro veranschlagt werden, die es gelte über Fördermittel hereinzubekommen.
Auf Nachfrage versicherte der Eigentümer, dass er für alle Vorschläge offen sei. Er sei auch bereit, das Haus wieder zu verkaufen, aber bestimmt nicht – wie es in der Gemeinde hinter vorgehaltener Hand erzählt werde – zu verschenken.
Ein Sprecher erinnerte daran, dass es in Eisdorf viele Vereine gebe, und damit wohl auch die Frage nach einer Sauna offen sei. Eine Sprecherin wiederum versicherte, sie könne sich im Erdgeschoss ein gemütliches Kaffee vorstellen, wo ausnahmslos selbst gebackener Kuchen angeboten wird. In anderen gar nicht so weit entfernten Gemeinden liefen derartige Einrichtungen sehr gut. Ein weiteres AK-Mitglied gab zu bedenken, dass die jetzige Heimatstube aus den Nähten zu platzen droht, und von daher ein Umzug in das Obergeschoss durchaus ins Auge gefasst werden könnte.
Da die Arbeitskreismitglieder zum einen von dem derzeitigen Zustand des Hauses geschockt waren, und sie sich nicht festlegen wollten, wofür es wieder genutzt werden könne oder gar müsse, wollen sie sich erst noch einmal intern am 2. November zusammensetzen, bevor sie ihre endgültigen Überlegungen, die auch ein absolutes Nein beinhalten könnten, bei der am 9. November stattfindenden AK-Sitzung kund tun.
Nach diesem Beschluss wandte sich der Arbeitskreis dem nächsten Punkt, der Gestaltung der Jahnstraße zu, was einige der Gäste überaus interessierte. Jörg Bolle zeigte anhand von Fotos und Zeichnungen auf, wie dieser Straßenzug im Interesse der Anwohner umgestaltet werden könnte. So könne beispielsweise der Straßenrand, der beim Begegnen zweier Pkw befahrbar bleiben müsse, mit Rasensteinen versehen werden, damit dort keine Hindernisstrecke entstehen und Regenwasser auch abfließen könne. Nur die Einfahrten und Wege zu den Privatgründstücken sollten – wie sie es jetzt schon größtenteils sind - richtig gepflastert werden, was dem Straßenbild einen schönen Charakter gebe. Im Kreuzungsbereich zur Frankfurter Straße gelte es auch Nägel mit Köpfen zu machen, in dem vernünftige Parkplätze markiert werden und das wilde Abstellen der Fahrzeuge ein Ende habe. Die Zufahrtswege zur Gärtnerei blieben selbstredend erhalten.
Last but not least ging es um die Ortsein- beziehungsweise Ausfahrten. Hier wäre eine „Verkehrsberuhigung“ wünschenswert. Der Vorschlag in Richtung eines jeweiligen „Baumtores“ fand im Arbeitskreis guten Anklang; da hier die Fahrbahnbreite bestehen bleiben könnte.