Das Erdgeschoss des Küsterhauses soll mit neuem Leben erfüllt werden. Foto: Bordfeld
Eisdorf (pb). Während der ersten Sitzung des Arbeitskreises „Dorferneuerung Eisdorf“ in diesem Jahr, wurde das Küsterhaus einstimmig als Maßnahme mit der Priorität A als eines der „Modellprojekte zur Umnutzung landwirtschaftlicher Altgebäude und Hofanlagen“ bewertet. In diesem Zusammenhang mahnte der Architekt und Dorferneuerungsplaner Jörg Bolle auch an, dass sich Privateigentümer, die beabsichtigen, ihren Hof oder Nebengebäude umzunutzen, beziehungsweise interessiert daran sind, sich über das Modellvorhaben genauer zu erkundigen, bei ihm oder Evelyn-Christina Elsner-Worona, Samtgemeinde Bad Grund, Dorferneuerungsangelegenheiten, melden sollten. Am Donnerstag, 4. März, wird er dafür nach Eisdorf ins ehemalige Gemeindebüro kommen, um in der Zeit von 16 bis 18 Uhr anstehende Fragen zu beantworten.
An diesem bereits zehnten Treffen nahmen neben den Arbeitskreismitgliedern und Bürgermeisterin Petra Pinnecke auch der Bauamtsleiter der Samtgemeinde Bad Grund, Jürgen Beck, der Dorferneuerungsplaner, Frank Brinker, Leiter der GLL Northeim, Birgit Roth, zuständige Sachbearbeiterin für Eisdorf vom Amt für Landentwicklung, und interessierte Bürger – unter ihnen Mitglieder des Kirchenvorstandes und Pastor Jens Kertess – teil.
Letztgenannter brachte das Küsterhaus, welches teilweise seit Jahren leer steht, ins Gespräch und in die Überlegungen. Schließlich sei es auch ein altes Gebäude, welches darauf warte, sinnvoll genutzt zu werden, was mit Umbauten möglich sei. Die beiden großen Räume im unteren Bereich eigneten sich beispielsweise als Treffpunkt für junge Leute, denn im eigentlichen Jugendraum träfen sich mittlerweile keine Konfirmanden oder jüngere Mädchen und Jungen, sondern zumeist die etwas überalterten Teenies. Da sich im Gemeindehaus zumeist die ältere Generation treffe, sei mit diesem Schritt ein Ort der Begegnung geschaffen, in dessen Mittelpunkt die Kirche steht. Der Wohnbereich in der ersten Etage sei von den geplanten Maßnahmen aber keinesfalls betroffen. Viel eher falle das Augenmerk von ihm und dem Kirchenvorstand auf den Kirchgarten, der sich in der wärmeren Jahreszeit als Treffpunkt der Generationen eignet. Wenn die großen Bäume gestutzt würden, bestünde sogar die Möglichkeit, die Kirche auch von dort aus wieder in Augenschein zu nehmen. Sollte diese Planung zur Realität werden, läge dieser Platz genau in der Dorfmitte, eine Tatsache die nicht zu überbieten sei.
Zuvor zeigte Jörg Bolle anhand von Fotos „vorher – nachher“ auf, wie alte Gebäude nicht "nur" im neuen Glanz „erstrahlen“ können, sondern wie sie auch sinnvoll genutzt werden können. Die realen Modelle reichten von der Radlerpension bis hin zu Seniorenwohnheimen. Er wisse zwar, dass in Eisdorf einige Besitzer von Häusern älteren Baujahrs Interesse daran haben, es umzunutzen oder bereits mit der Umstrukturierung begonnen hätten. Man sollte ihnen immer wieder verdeutlichen, dass sie eine große Chance haben, finanzielle Unterstützung seitens des Landes Niedersachsen zu erhalten, wenn sie in das Dorferneuungsprogramm, wovon neben elf anderen Gemeinden auch Eisdorf profitieren soll, einsteigen.
Aus dem Grund der besseren Kommunikation sollen in absehbarer Zeit auch Fragebögen an alle Haushalte verteilt werden, um einmal „Schwarz auf Weiß“ zu erfahren, was sich die Bürger wie unter dem Thema „Dorferneuerung“ vorstellen beziehungsweise wünschen.
Wer mehr zu den angestrebten Aktionen erfahren oder Vorschläge mit einbringen möchte, sollte sich schon jetzt die nächste Zusammenkunft in den Terminkalender eintragen: Montag, 8. März, 18.30 Uhr, ehemaliges Gemeindebüro.