Eisdorf

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Kerstin und Christian Hoffmann zusammen mit ihrem starken Team. Fotos: Bordfeld

Für den Bergmann Hans-Dieter Brandt, dem Vater des Märchentales, das am Bad Grundner Teufelstal gelegen ist, dürfte ein ganz großer Wunsch in Erfüllung gehen. Denn Familie Hoffmann aus Eisdorf wird dafür sorgen, dass diese rund 2 000 Quadratmeter große, märchenhafte Fläche, auf welcher unter anderem Frau Holle, Dornröschen, Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel sowie König Hübich zu Hause sind, voraussichtlich Mitte Mai wieder die Pforten öffnet. Die Hoffmanns haben das Gelände im November 2013 mit dem Ziel gepachtet, es für kleine und große Besucher wieder zu öffnen.

Hans-Dieter Brandt pachtete bereits 1968 die Fläche, die alten Bad Grundnern noch als Kesselteich bekannt sein dürfte. Das handwerkliche Meisterwerk begann Brandt damit, dass er dort eine Baubude und ein Blockhaus errichtete. Im Prinzip wollte er nicht erst am 24. Juli 1971 öffnen, Regen machte ihm einen sehr nassen Strich durch die Rechnung, was ihn aber wenig störte. Vielmehr investierte er in den folgenden 32 Jahren jede frei Minute in den Aufbau und Erhalt des Märchentales. Schließlich hat er die Märchenhäuser und alle dazu gehörenden Figuren in kunstvoller Handarbeit gefertigt. So entstand auch ein Minibergwerk, was mit seiner Aussagekraft die Erwachsenen ebenso in den Bann ziehen dürfte, wie die kleinen Besucher/innen. Die Wassermühle dürfte aber ebenso alle kleinen und großen Gäste zum Verweilen und Träumen einladen. Eines haben das Bergwerk und die Mühle gemeinsam: sie werden die Besucher über den Bergbau und die Funktionsweise der Mühle informieren.

2003 gab Brandt sein Lebenswerk in andere Interessentenhände ab, doch 2012 fiel die Pforte des Hexenhäuschens endgültig ins Schloss, die Natur begann Oberhand zu gewinnen. Trotzdem wurde von vielen Seiten niemals die Hoffnung aufgegeben, dass das Märchental wieder „wachgeküsst" wird. Und genau das geschah im November 2013. In dem Monat wanderten Kerstin Hoffmann und ihr Mann Christian entlang der König Hübich Route, die sie auch ans Märchental vorbeiführte. Sie kannte alles noch aus Kinderzeiten und entschloss sich ganz spontan dazu, dem Ganzen wieder Leben einzuhauchen. Und sie sollte mit ihrer Idee nicht lange alleine bleiben. Der Funke der Begeisterung und des Schaffens sprang sofort bei ihrem Mann über und setzte seine Wanderung bei den Kindern Jana, Julis und Finja fort. Sogar die zweijährige Enkeltochter Lea bestand darauf, dabei zu sein, und so ist es immer noch. Als ihre Freunde, Margarete, Fritz und Sebastian aus Marke, von dem Vorhaben hörten, waren die auch nicht zu bremsen. Und dass man gemeinsam stark ist, stellten dann alle unter Beweis. Denn schon im Dezember 2013 legten alle Hand mit an.

Als Erstes mussten Häuser und Wege freigelegt werden, was nicht von heute auf morgen klappte, aber mit Geduld und Feingefühl trotzdem reibungslos über die Bühne ging, weil sich ein eingespieltes Team der Sache angenommen hatte. Als nun die Gebäude wieder voll sichtbar wurden und das am Eingang befindliche Lebkuchenhaus in neuem Glanz erstrahlte, stellte sich auch schnell heraus, wo außen und innen noch gehandwerkelt oder gemalt werden muss. Besonders erstaunt waren die Hoffmanns, dass die von Hans-Dieter Brandt gefertigten Figuren noch so gut erhalten sind.

Es soll aber nicht „nur" das schon Errichtete wieder in seiner ganzen Schönheit erstrahlen. Eigens dafür, dass sich auch das Gänseliesel, Max und Moritz, der gestiefelten Kater sowie der Froschkönig ein Stelldichein geben werden und eine Hexe auch nicht fehlen wird, hat Christian Hoffmann die Säge und seine Frau Kerstin die Farbpinsel geschwungen. Übrigens wird sich an jedem Häuschen ein Täfelchen befinden, auf der die dazugehörige Geschichte in Kurzform geschrieben steht.

Weiter werden mindestens zwei Erzählbänke aufgestellt, wo Märchen erzählt werden können. Wer keines auswendig weiß oder nicht schnell eines dichten kann, dem wird mit einem Manuskript geholfen, welches in der Nähe der Bank angebracht sein wird. Außerdem soll eine kleine Wiese mit kunterbunten Windrädern geschmückt werden. Das Highlight dieser Wiese dürfte aber die Windmühle sein, welche von Tochter Jana aufgestellt wird. Ein Zwergenatelier wird ebenfalls errichtet. Dieses darf von Kindern erstürmt werden, die beispielsweise Kronen oder Schwerter basteln oder malen wollen.

In jedem Fall ist das Märchental traditionsgemäß von der B 242 vom Parkplatz des HöhlenErlebnisZentrums und vom Parkplatz im Teufelstal zu erreichen - in beiden Fällen allerdings zu Fuß. Ab seiner offiziellen Neueröffnung im Mai wird es bis Ende Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet haben. Das Ende der Saison soll mit einer Halloween-Party „eingeläutet" werden. Diese Saison soll auch in den folgenden Jahren von Mai bis Oktober währen. Um dies zu ermöglichen, wird Eintritt genommen. Erwachsene zahlen 2,50 € und Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren 2 €. Jüngere Besucher/innen haben freien Eintritt. pb

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Die Wassermühle ist auch im Märchental zu sehen.