SG. Bad Grund/Windhausen (sab). Das Thema „Eisdorfer Wasser“ beschäftigt nicht nur die Eisdorfer Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Mitglieder des Samtgemeinderates sowie die Werksleitung. So auch kürzlich in der von fast 50 Eisdorfer Personen besuchten Werk- und Bauausschuss-Sitzung. Sie wollten aus erster Hand wissen, wie es mit der Eisdorfer Wasserversorgung weiter geht. Insbesondere die „Initiative Wasserversorgung Eisdorf“ mit ihrem Sprecher Günter Apel war es, die zahlreiche Fragen geklärt haben wollte.
Der Werksauschuss unter Leitung von Peter Kalla (SPD) hörte sich nicht nur zahlreichen Fragen an, sondern auch Zahlen, Daten und Fakten zum Eisdorfer Wasser, der Goldbachquelle, der Kreytertalquelle, den Kosten für Sanierungsmaßnahmen, technische Möglichkeiten und Finanzierungsmöglichkeiten an. Ein Zuhörer: „Erstaunlich, welche Mühe sich die Initiative und ihr Sprecher Günter Apel gemacht hat, um die Eisdorfer zentrale Wasserversorgung zu erhalten.
Was war im Vorfeld geschehen? Seit 1898 wird Eisdorf durch eine zentrale Wasserversorgung mit Wasser aus der Goldbachquelle versorgt. 1945 kam die Kreytertalquelle hinzu. Ein neuer Hochbehälter wurde später gebaut. Aus der Kreytertalquelle kam das meiste Wasser. Es lief im Gegensatz zur Goldbachquelle im freien Gefälle in den Hochbehälter.
Die Pumpen mit dem Goldbachwasser wurden nur in Spitzenzeiten angestellt. 1962 wurden bei den laufenden Wasseruntersuchungen ungünstige Untersuchungsergebnisse festgestellt.
Bei den kontinuierlichen Untersuchungen in den Jahren 1980 bis 2000 wurden vermehrt Trübungen festgestellt. Die Quelle wurde „vom Netz“ genommen, zumal sich im Jahr 2007 die Situation verschlechterte. Neben Trübungen wurden auch coliforme Keime festgestellt.
Die Versorgung erfolgte ausschließlich aus der Kreytertalquelle. Und dann kam, so die Werksleitung, Unangenehmes. Etwa 240 Kubikmeter Wasser werden in Eisdorf täglich verbraucht, aber nur 240 Kubikmeter liefern die Quellen. Die Schüttung ließ nach. Zuwenig, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Das Ing.-Büro HiFU aus Clausthal-Zellerfeld wurde mit der Ursachenforschung beauftragt. Ergebnis: Sammelleitungen waren zugewachsen oder zerstört. Der Vorschlag kam, die Leitungen zu sanieren, bzw. neu zu verlegen. Einige Monate würde das allerdings dauern, war mehrfach zu hören. Und während dieser Zeit Eisdorf aus der Goldbachquelle zu versorgen, käme nicht oder nur mit hohem Kostenaufwand für die Filterung in Frage.
Der Vorschlag des Ing.-Büros und der Werksleitung war, eine Versorgung für einige Monate von Badenhausen aus entlang des Posthofes herzustellen. Und dann kamen die Bedenken der Eisdorfer. Eine Vielzahl von Bürgern befürchtete nämlich, von der eigenen Versorgung aus der Kreytertalquelle abgehängt zu werden, um künftig nur noch von Badenhausen aus versorgt zu werden.
Die Wasserversorgungs- Initiative, aber auch die Feldmarkinteressentschaft, wurde aktiv um die Goldbachquelle wieder aktivieren zu können. Ursachenforschung wurde betrieben, ein neuer Graben zur Ableitung von Oberflächenwasser entlang des Einzugsgebietes der Goldbachquelle wurde angelegt, Trinkwasseruntersuchungen, Kostenermittlungen und Sanierungsvorschläge wurden der Werksleitung vorgelegt. In sachlicher Atmosphäre, hob Günter Apel hervor, seien diese Ergebnisse kürzlich mit der Werkleitung, dem Gesundheitsamt, dem Ing.-Büro, dem Werkausschussvorsitzenden und einem Wasserexperten, durchgesprochen worden. Über das Ergebnis berichtete Günter Apel in der Werkausschusssitzung. Man sei übereingekommen, die Goldbachquelle aus finanziellen und technischen Gründen derzeit „vom Netz“ zu nehmen.
Das weitere Ergebnis der Gespräche war als „Vorschlag der Initiative“ zur Beschlussfassung wie folgt zu hören:
- Aufgrund der Tatsache, dass nach den gewonnenen Erkenntnissen der Aufwand für die Sanierung Golbachquelle zur Gewinnung von Wasser in Trinkwasserqualität derzeit unwirtschaftlich ist und das Goldbachwasser mit den wetterabhängigen Trübungen qualitätssicher nach heutigen Erkenntnissen nicht ohne erheblichen Aufwand aufbereitet werden kann, sind im Wirtschaftsplan 2009 rd. 233.000 Euro für die Verbundleitung Posthof -Eisdorf zum Zwecke der Notversorgung bzw. Versorgungssicherheit zu bestellen.
- Die Sanierung der Krytertalquelle hat zu erfolgen, unmittelbar nach der Fertigstellung der Verbundleitung (Notversorgung Eisdorf). Ziel der Sanierung Krytertalquelle ist, Eisdorf dauerhaft mit eigenem Trinkwasser aus der Krytertalquelle zu versorgen und somit die dringenden, praktischen Empfehlungen des Gesundheitsamtes und des Fachberaters Herrn Stock von der Firma VFTV, die dezentrale Wasserversorgung weiterhin in den Vordergrund zu stellen, zu erfüllen. Im Wirtschaftsplan 2009 sind hierfür rd. 180.000 Euro vorzusehen. Die Finanzierung ist sicherzustellen.
Soweit der Vorschlag der Wasserversorgungs-Initiative.
Der Werkausschuss schloss sich im Wesentlichen den Empfehlungen an. Werkleiter Beck betonte in diesem Zusammenhang, dass nicht vorgesehen war, die Krytertalquelle nicht mehr zu nutzen. Insofern räumte er Bedenken der Eisdorfer aus. Der Beschluss des Werksauschusses lautete sinngemäß.
Aufgrund der Tatsache, das nach den gewonnenen Erkenntnissen der Aufwand für die Sanierung der Goldbachquelle derzeit unwirtschaftlich ist, sind im Wirtschaftsplan 2009 rd. 232.000 Euro für die Verbundleitung Badenhausen-Eisdorf einzusetzen. Die Sanierung der Krytertalquelle als zentrale Wasserversorgungsanlage für Eisdorf erfolgt zeitnah mit der Herstellung der Verbundleitung Badenhausen-Eisdorf. Die Finanzierung ist im Wirtschaftsplan 2010 sicherzustellen. Mit den Ing.-Leistungen wird das Ing.-Büro HiFU aus Clausthal-Zellerfeld beauftragt.
„Mit diesem Ergebnis“, so der Sprecher der „Initiative Wasser Eisdorf“ und weitere Eisdorfer, können wir zufrieden sein. Und sicherlich sind die Aussagen der Politiker glaubwürdig“. Das „Reizthema“ Wasserversorgung Eisdorf dürfte somit „vom Tisch“ sein.