Eisdorf

Arbeitskreis Eisdorf gegründet


Der Bürgerarbeitskreis Eisdorf zusammen mit Samtgemeindebürgermeister Harald Dietzmann, Bürgermeisterin Petra Pinnecke und den Gästen der GLL Northeim (von links außen: Planer Jörg Bolle und Hans-Jürgen Sittig, Franz Brinker von GLL, 1. Dame von links Birgit Roth, GLL). Foto: Bordfeld

Eisdorf (pb). In Eisdorf wird sich jetzt ein Bürgerarbeitskreis zusammen mit dem Planungsbüro des Amtes für Landentwicklung (GLL Göttingen) mit der Modernisierung und Instandsetzung von landwirtschaftlichen Gebäuden sowie der Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Bausubstanzen befassen. Schließlich wurde die über 1000 Jahre alte Gemeinde vom Land Niedersachsen bereits im Juli des vergangenen Jahres zu einem der zwölf Modellprojekte zur Umnutzung landwirtschaftlicher Altgebäude und Hofanlagen aufgenommen.

Dieser Arbeitskreis wird sich übrigens am kommenden Montag, 11. Mai, erstmals zusammensetzen. Wer Interesse hat, kann gern um 18.30 Uhr im ehemaligen Gemeindebüro im Mitteldorf vorbeischauen und mitmachen.

Zur Gründungsversammlung hatte Petra Pinnecke zusammen mit Franz Brinker und Birgit Roth vom Amt für Landentwicklung (GLL) sowie Jörg Bolle und Hans-Jürgen Sittig vom Planungsbüro Oecoplan ins Kultur- und Sportzentrum eingeladen, und viele Bürger fast jeden Alters waren gekommen. Unter ihnen auch Samtgemeindebürgermeister Harald Dietzmann, der seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass so viele interessierte Eisdorfer den Aufbruch in die Pionierarbeit wagten.

Bevor sich die Bürgerinnen und Bürger entschlossen, im Interesse ihrer Gemeinde mit dem Planungsbüro der GLL Northeim zusammenzuarbeiten, informierten sich die Gäste erst einmal zum Thema „Modellprojekt“.

Franz Brinker, GLL-Dezernent, betonte, dass es insbesondere darum gehe, den zunehmenden Leerstand von ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden und Hofanlagen stärker in den Mittelpunkt zu stellen, damit am Ende nicht der Zahn der Zeit zusammen mit der Abrissbirne als Sieger hervorgingen. Gerade in Eisdorf sei der alte Ortskern zwar die gute Stube der 1 500 Einwohner zählenden Gemeinde, aber doch sehr stark durch landwirtschaftliche Altgebäude und Hofstellen geprägt.

Der Strukturwandel sei nicht spurlos an der Landwirtschaft vorbeigegangen und werde sich zukünftig fortsetzen. Durch absehbare Leerstände von Altgebäuden, Scheunen und Ställen werde sich der Ortskern verändern, wenn nicht das vorhandene Gebäudepotential genutzt und in die Zielsetzungen der künftigen Dorfentwicklung mit einbezogen werde. Der Sprecher betonte, dass die Entwicklung des Ortskerns - und damit die Belebung der Ortsmitte - durch modellhafte Umnutzungsvorhaben stärker in das Zentrum der Überlegungen über die zukünftige Entwicklung von Eisdorf rücken müssten. „Nur so kann die Dorfmitte wieder stärker ins Zentrum für soziale Kontakte rücken und Raum für Begegnungen darstellen“.

Die Sachbearbeiterin in der Förderperiode, Birgit Roth, kam auf den Topf zu sprechen, unter dessen Deckel die Fördermittel liegen. So würde nicht „nur“ die Modernisierung und Instandsetzung von landwirtschaftlichen Gebäuden gefördert, sondern unter anderem auch die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Bausubstanzen.

Allerdings sei auch Eigenleistung möglich, so die Sprecherin weiter. „Hier werden die Materialkosten bezuschusst“. Vereine, die den Status der Gemeinnützigkeit erfüllten, könnten auch einen Zuschuss zur eigenen Arbeitsleistung erhalten. Die Gemeinde Eisdorf erhalte dahingehend als öffentlich-rechtlicher Zuwendungsempfänger für die Dorferneuerungsplanung, die Umsetzungsbegleitung und Maßnahmen auf der Grundlage des Dorferneuerungsplaners einen 50-prozentigen Zuschuss der Nettokosten.

Der Planer Jörg Bolle stellte Projekte vor, an denen im Rahmen der Dorferneuerung Verwandlungen vom Aschenputtel zur Prinzessin vollzogen wurden.

Architekt Hans-Jürgen Sittig erläuterte letztendlich noch die Gestaltungsmöglichkeiten, die von kleineren Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur Erhaltung des ländlichen Charakters über die Anpassung von land- und fortwirtschaftlicher Bausubstanz bis hin zum Rückbau, Wiederherstellung, Umgestaltung von landestypischer Gewässer, Plätze und Bauten reichte.

Petra Pinnecke dankte abschließend den Gästen für die vielen Informationen, den Bürgern für das große Interesse und erinnerte noch einmal an den 11. Mai.