Was konnte man tun? Die Helfer entschlossen, der alten Dame 100,00 € zu geben, damit sie sich Kleider zum Wechseln kaufen konnte. Unter Tränen bedankte sie sich bei unseren Helfern mit einem leisen „Efkaristo“ (Danke). - Helfen ja! Aber wie? Diese Frage taucht immer wieder auf. –
Dann trafen unsere Helfer auf eine junge Familie mit zwei Kindern (2 und 4 Jahre alt), sie wohnte etwa 3 Kilometer vom Dorf entfernt in einem alten Stall, der vom Feuer verschont wurde. Das Wohnhaus war komplett abgebrannt. Diese Familie konnte mit allem versorgt werden, was sie dringend benötigte. Der kleine 2-jährige Junge war ziemlich verstört, ihm stand die Angst noch in den Augen. Die etwas größere Schwester bekam von Thilo einen großen Plüschhasen, den sie liebevoll an sich drückte; ein dankbares Lächeln empfanden die Helfer als das wunderschönste „Dankeschön“.
Zwei kleine Beispiele, wie die Behörden ihren geschädigten Bürgern helfen:
1. Der oben genannten Familie war von der Regulierungsbehörde ein Kühlschrank und Elektroherd genehmigt worden. Die Geräte stehen auch seit 4 Wochen in Pyrgos zur Abholung bereit. Da diese Familie weitab vom Dorf und bei 40° Grad im Schatten diese Geräte dringend benötigt, boten unsere Helfer an, die Geräte in Pyrgos abzuholen. FEHLANZEIGE !!! Für die Herausgabe fehlt (seit Wochen ) noch eine Unterschrift !!!
2. Ein Nachbar, ebenfalls Vater von drei Kindern, wollte der Familie beim Wiederaufbau helfen. Das darf er nicht, da die Behörde noch nicht da war, um den Schaden zu schätzen.
Da sitzen die hilflosen Brandopfer auf ihren Trümmern und müssen tatenlos warten, bis die Mitarbeiter der Regulierungsbehörde da waren um den Schaden zu schätzen !!!
Für unsere Helfer vor Ort waren das was sie gesehen, erlebt und erfahren haben so tiefgreifende Ereignisse, dass sie erst einmal einen Tag brauchten, um diese Eindrücke zu verarbeiten. Sie erlebten Gefühle des Glücks, wo sie den armen Menschen helfen konnten und hilflose Verzweiflung dort, wo sie an ihre Grenzen kamen und nicht helfen konnten.
Wie soll es weitergehen? – Unsere Sachspenden sind dort, wo sie benötigt wurden verteilt worden; damit haben wir vielen Menschen eine große Freude bereitet. - Ein weiterer Transport mit Kleider- und Sachspenden ist für uns nicht machbar; er ist einfach zu teuer. Die Spendengelder wollen wie lieber gezielt dort vor Ort einsetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Was wir weiterhin benötigen ist Geld. – Wie aus diesem Bericht hervorgeht, arbeitet die Regulie-rungsbehörde sehr langsam und umständlich, so dass auch wir im Moment noch abwarten müssen wann, wo und wie diesen armen Menschen vom Staat geholfen wird. Im Hilfskreis werden wir dann beraten, welche Familien wir gezielt beim Wiederaufbau ihrer Existenz unterstützen werden. Das heißt, dass unsere Helfer noch mindestens ein weiteres mal nach Griechenland fahren werden. Wir denken auch darüber nach, ob einige Helfer für einen längeren Zeitraum für einen Arbeitseinsatz vor Ort bleiben
Unvergesslich bleiben den Helfern die Menschen in Erinnerung (auf der Fähre in den zerstörten Dörfern oder in den Städten), die sie ansprachen und sich im Namen aller Griechen für die Hilfe bedankten.
